Berufsbild Pharmaberater/-in
Das Informieren von ärztlichem und pharmazeutischen Fachpersonal über die Eigenschaften von Arzneimitteln ist eine wichtige Aufgabe der Arzneimittelhersteller. Pharmaberater/-innen erfüllen dabei eine wichtige und verantwortungsvolle Funktion durch regelmäßige persönliche Kontakte zu Ärzten/Ärztinnen und Apothekern/-innen. Die regulatorischen Vorgaben des Heilmittelwerbegesetzes, des Arzneimittelgesetzes, des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb sowie die Rechtsprechung sichern die hohen Anforderungen an diese Tätigkeit. Sie sind im FSA–Kodex für die Zusammenarbeit der pharmazeutischen Industrie mit den Angehörigen medizinischer Fachkreise zusammengefasst und ergänzt worden.
Welche beruflichen Voraussetzungen muss ich erfüllen, um als Pharmaberater/in tätig sein zu dürfen?
Die erforderlichen fachlichen Voraussetzungen sind in § 75 des Arzneimittelgesetzes (AMG) festgelegt. Sie orientieren sich an der sogenannten „Sachkenntnis„.
Die erforderliche Sachkenntnis wird nach dem AMG den nachfolgend aufgeführten Berufabschlüssen unmittelbar zugeschrieben. Wenn Sie einen dieser Abschlüsse besitzen, können Sie ohne weitere Ausbildung als „Pharmaberater/-in” tätig werden.
Abgeschlossenes Hochschulstudium:
- Pharmazie
- Chemie
- Biologie
- Humanmedizin
- Veterinärmedizin
Abgeschlossene Ausbildung:
- Pharmazeutisch-technische Assistenz (PTA)
- Medizinisch-technische Assistenz (MTAF, MTLA, MTRA, VMTA)
- Biologisch-technische Assistenz (BTA)
- Chemisch-technische Assistenz (CTA)
Weitere Berufsabschlüsse können im Einzelfall von der zuständigen Behörde als sachkundig anerkannt werden, wenn sie mindestens einem der genannten Abschlüsse gleichwertig sind. Dazu gehören insbesondere:
- Oecotrophologie
- Lebensmittelchemie
- Biochemie
- Veterinäringenieurwesen
- Chemieingenieurwesen
- Lehreramt (Sekundarstufe II, Biologie und/oder Chemie)
- Medizinpädagogik
Wenn Sie einem der letztgenannten Berufe angehören und als Pharmaberater/-in tätig werden wollen, beantragen Sie vor Ihrer Bewerbung die „Anerkennung der Sachkenntnis als Pharmaberater/in nach § 75 Abs. 3 Arzneimittelgesetz (AMG)” bei Ihrem zuständigen Regierungspräsidium. In einzelnen Bundesländern können auch andere Behörden für die Anerkennung zuständig sein. Erkundigen Sie sich am besten vorab bei Ihrem zuständigen Regierungspräsidium oder Gesundheitssenat über die Zuständigkeit in Ihrer Region. Die IHKs sind nicht zu einer rechtsverbindlichen Anerkennung befugt.
Wenn Sie keinem der bisher genannten Berufe angehören, können Sie bei Vorliegen bestimmter beruflicher Voraussetzungen (siehe unten) eine Fortbildung als Bildungsmaßnahme zur Vorbereitung auf die IHK-Prüfung „Geprüfter Pharmareferent/Geprüfte Pharmareferentin” absolvieren. Eine solche Weiterbildung dauert in der Regel mehrere Monate und schließt mit der anerkannten IHK-Prüfung “Geprüfter Pharmareferent/Geprüfte Pharmareferentin” ab. Die bestandene IHK-Prüfung berechtigt dann zur Tätigkeit als Pharmaberater/-in.
Die „Verordnung über die Prüfung zum anerkannten Abschluss Geprüfter Pharmareferent/Geprüfte Pharmareferentin“ vom 26. Juni 2007 regelt die Zulassungsvoraussetzungen.
Zur Prüfung ist zuzulassen, wer Folgendes nachweist:
- eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten
- medizinischen,
- naturwissenschaftlichen,
- heilberuflichen oder
- kaufmännischen Ausbildungsberuf, der wesentliche Bezüge zu den Qualifikationsinhalten [… ] hat
und danach eine mindestens zweijährige Berufspraxis*
oder
- eine mindestens fünfjährige Berufspraxis *
sowie
- die Teilnahme an einer Bildungsmaßnahme [… ] zur Vorbereitung auf die Prüfung – oder wer glaubhaft macht, entsprechende Kenntnisse […] auf andere Weise erworben zu haben.
* Die Berufspraxis muss wesentliche Bezüge zu den Qualifikationsinhalten […] haben und kann auch im Handel oder Vertrieb erworben worden sein.
Eine solche (unter Punkt 3 beschriebene) Bildungsmaßnahme zur Vorbereitung auf die IHK-Prüfung „Geprüfter Pharmareferent/Geprüfte Pharmareferentin“ können Sie bei AMS in der 1.Internet-Pharmaschule (1.IPS) absolvieren.
Wenn Sie sich für unsere seit Jahren bewährte Online-Weiterbildung interessieren, lesen Sie bitte hier weiter: Betreute Online-Weiterbildung zum Pharmaberater.
Für reine Selbstlerner, die auf eine persönliche Betreuung verzichten und damit Kosten sparen möchten, empfehlen wir unseren “Selbstlernkurs Pharmareferentenwissen“, der die gleichen Lerninhalte wie der betreute Kurs bietet. Mehr dazu erfahren Sie hier: Kostengünstige Weiterbildung zum Pharmaberater im Selbststudium.
Welche persönlichen Voraussetzungen sollten Sie mitbringen, um als Pharmaberater erfolgreich zu sein?
Eine wesentliche Eigenschaft erfolgreicher Pharmaberater/-innen ist die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge anschaulich und für den Gesprächspartner leicht verständlich darzustellen. Pharmaberater/-innen sind eine wichtige Informationsquelle für Ärztinnen und Ärzte und können so zu zusätzlichen Therapieerfolgen beitragen. Darin liegt auch der hohe Wert der Tätigkeit für die Patientinnen und Patienten.
Als Pharmaberater/-in klären Sie im Dialog mit dem jeweiligen ärztlichen Fachpersonal den Therapiebedarf. Die Fähigkeit zuzuhören und sich in ihr Gegenüber hineinzuversetzen, zeichnet erfolgreiche Pharmaberater/-innen aus.
Um Ihre Arbeit in Ihrem Einsatzgebiet eigenverantwortlich zu planen, benötigen Sie Organisationstalent und ein Gespür für Effektivität, Wirtschaftlichkeit und Prioritäten. Darüber hinaus sollten Sie Eigeninitiative, Zielorientierung und Motivation mitbringen und sich auch von Schwierigkeiten nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Wie werden Sie auf Ihren Berufseinstieg vorbereitet?
Vor Ihrem ersten Praxiseinsatz werden Sie intensiv fachlich, kommunikativ und organisatorisch geschult und so auf Ihre neue Aufgabe vorbereitet. Während Ihrer anschließenden Tätigkeit sorgen erfahrene Kolleginnen und Kollegen für Ihre Weiterentwicklung.
Ihre Entwicklungschancen als Pharmaberater/-in
Die erfolgreiche Tätigkeit als Pharmaberater/-in bietet vielfältige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten.
Mit persönlichem Engagement, regelmäßiger Weiterbildung und hoher Identifikation mit Ihrer Aufgabe können Sie als Pharmaberater-/in für Praxis oder Klinik Ihren „Marktwert” und Ihr Einkommen weit überdurchschnittlich entwickeln. Ihr Erfolg wird honoriert.
Aufstiegsmöglichkeiten bieten sich je nach individuellen Stärken und Fähigkeiten, z.B. in der Mitarbeiterführung (Regionalleitung), im Marketing (Produktmanagement), im Verkaufstraining oder im medizinisch-wissenschaftlichen Bereich. Überdurchschnittlich viele Managementkarrieren beginnen im Vertrieb. Und in kaum einem anderen Bereich ergeben sich so häufig völlig unerwartete Aufstiegschancen.
Fazit
Der Beruf des Pharmaberaters/der Pharmaberaterin eröffnet Ihnen den Einstieg in eine ebenso abwechslungsreiche wie anspruchsvolle Zukunft. Spaß an der Arbeit, Aufstiegschancen, leistungsgerechte Bezahlung und Raum zur persönlichen Entfaltung – welcher Beruf kann Ihnen das heute noch bieten?
Referenzen







